Neues Schloss Stuttgart
In Stuttgart, besser gesagt, mit dem Neuen Schloss, finden Sie die letzte große barocke Residenzschlossanlage Deutschlands. Herzog Carl Eugen von Württemberg (1744–1793) wollte mit dem Neuen Schloss, mitten in Stuttgart, die Landeshauptstadt zu einem zweiten Versailles machen.
Die dreiflügelige Anlage ist ein typischer Vertreter ihrer Zeit: Einziger Schmuck an der schlichten Fassade sind die Skulpturen auf den Balustraden. Nach einem Brand im November 1762 verfügte Herzog Carl Eugen den raschen Ausbau von Weißem Saal und Spiegelgalerie im Stadtflügel. Er wollte ein Jahr später für seine Geburtstagsfeierlichkeiten den angemessenen Rahmen haben. Dann aber wurden die Arbeiten am Neuen Schloss für ein Jahrzehnt eingestellt, weil Carl Eugen 1764 seine Residenz verlegte und erst 1775 nach Stuttgart zurückkehrte. Es folgten der Bau des Marmorsaales und des Gartenflügels.
Nachdem Herzog Friedrich II. 1806 König von Württemberg geworden war, ließ er die Räume im Neuen Schloss durch Nikolaus Friedrich von Thouret im Stil des Empire umgestalten. Bis um die Mitte des 19. Jahrhunderts residierten die württembergischen Könige im Neuen Schloss.
Der Zerstörung des Schlosses im Jahr 1944 folgte von 1958 bis 1964 der Wiederaufbau. Heute befindet sich die Landesregierung Baden-Württembergs im Mitteltrakt des Neuen Schlosses bei repräsentativen Empfängen und Veranstaltungen. In den Seitenflügeln ist das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft untergebracht.
Unser Tipp:
In den Kellergewölben des Neuen Schlosses ist das Römische Lapidarium untergebracht, eine bedeutende Sammlung provinzialrömischer Steindenkmäler.