St. Leonhardskirche Stuttgart
Die St. Leonhardskirche ist die zweitälteste Kirche in Stuttgart. Sie entstand aus einer Kapelle, die 1339 dem Nothelfer für Pferde, St. Leonhard, geweiht war. Die gotische Hallenkirche wurde 1463-66 durch Aberlin Jörg erbaut, der auch Baumeister des Langhauses der Stiftskirche und der Hospitalkirche war. Die Kirche war bis 1806 eine Predigtkirche - es durften keine Trauungen oder Taufen durchgeführt werden. Gerade in der evangelischen Religion ist jedoch die Predigt ein wichtiger Bestandteil des Gottesdienstes und so haben viele Prediger gerne hier - etwas abseits - gepredigt, weil manch offenes Wort eher möglich war als in der Stiftskirche, in der vielleicht Mitglieder des Hofes oder der Beamtenschaft zuhörten.
Berühmte Stuttgarter haben sich hier beisetzen lassen, an erster Stelle Johannes Reuchlin, Humanist und Rechtsberater der württembergischen Herzöge (1455-1522). Sein in drei Sprachen gemeißelter Grabstein ist im Chor zu sehen.