UNESCO-Welterbe in der Weissenhofsiedlung
Ein Manifest der Moderne: In rasanter Geschwindigkeit entstand 1927 auf einem Hügel vor der Stadt Stuttgart die Weissenhofsiedlung. Nur knapp vier Monate benötigte man für den Bau der 33 kubischen Flachdachhäuser, die den Kern der Werkbund-Ausstellung „Die Wohnung“ ausmachten. Ihr Ziel: Zeitgemäße Antworten auf die Frage „Wie wohnen?“ zu finden.
Hierfür versammelte der Ausstellungsleiter Ludwig Mies van der Rohe die 17 „charakteristischsten Vertreter der modernen Bewegung“ aus fünf Ländern in Stuttgart. Unter ihnen befanden sich:
- strenge Funktionalisten wie der Holländer Mart Stam oder der Dessauer Bauhausleiter Walter Gropius
- erfahrene Siedlungsarchitekten wie der Rotterdamer Stadtbaumeister J.J.P. Oud
- Vertreter des Organischen Bauens wie Hans Scharoun
- Altmeister der modernen Architektur wie Peter Behrens
Die meiste Aufmerksamkeit erreichte Le Corbusier, der zwei „Wohnmaschinen“ baute. In seinem Doppelhaus lässt sich nach dem Vorbild eines Zugabteils das Wohnzimmer durch Schiebewände und Schiebebetten in mehrere Schlafzimmer umwandeln. Seit Oktober 2006 befindet sich hier das Weissenhofmuseum im Haus Le Corbusier: Ein städtisches Museum, das vom Verein Freunde der Weissenhofsiedlung e.V. betrieben wird. In der einen Haushälfte ist eine Ausstellung zur Geschichte der gesamten Siedlung zu sehen, in der anderen Haushälfte kann das Haus Le Corbusiers im Zustand von 1927 besichtigt werden.
Das Doppelhaus und das Einfamilienhaus von Le Corbusier sind mit 16 anderen seiner Bauensembles seit 2016 Teil des UNESCO-Welterbes.
Öffnungszeiten
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