Der Ankläger des Frankfurter Auschwitz-Prozesses
- Location:
- Hotel Silber, Dorotheenstraße 10, 70173 Stuttgart
- Datum:
- 6. Juli 2025, 14:00 Uhr
Zeitzeugengespräch mit Gerhard Wiese
Als junger Staatsanwalt vertrat Gerhard Wiese im ersten Frankfurter Auschwitz-Prozess (1963-1965) die Anklage gegen 20 Männer: ihnen wurde vorgeworfen, in unterschiedlichsten Funktionen Mord und Beihilfe zum Mord im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz begangen zu haben. Wiese verfasste unter anderem die Anklageschrift gegen Wilhelm Boger. Der „Teufel von Auschwitz”, wie ihn Auschwitz-Gefangene wegen seiner brutalen Verhör-Methoden nannten, hatte seine Polizeikarriere bei der württembergischen Gestapo im „Hotel Silber“ begonnen und von 1942 bis 1945 für die Politische Abteilung im KZ Auschwitz gearbeitet.
Der heute 96-jährige Gerhard Wiese ist der letzte noch lebende Ankläger des Auschwitz-Prozesses. Im „Hotel Silber” berichtet er von den Auslösern, die den Prozess erst möglich machten, von seiner Tätigkeit für den hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer und der Verhandlung, die zum „Prozess seines Lebens“ werden sollte und die heute einen festen Platz im kollektiven Gedächtnis hat.
Die Veranstaltung ist die Abschlussveranstaltung zur Sonderausstellung „Gestapo vor Gericht. Die Verfolgung von NS-Verbreche(r)n“, die noch bis zum 23. Juli im Erinnerungsort Hotel Silber besichtigt werden kann.