Hardy Langer – Shining
- Location:
- Schacher - Raum für Kunst GbR, Blumenstraße 15, 70182 Stuttgart
- Datum:
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Die Galerie ist stolz darauf mit "Shining" die erste Solo-Schau des in Schorndorf lebenden Künstlers Hardy Langer zeigen zu können. Zu sehen sind Gemälde von menschlichen und tierischen Einzelkämpfern und winterlich anmutende Landschaften. Zur Vernissage am 08.11., 19 Uhr, führt Marko Schacher in die Präsentation ein.
Hardy Langer (1957 geboren in Urbach bei Schorndorf, lebt in Schorndorf) ist ein großartiger Geschichtenerzähler. Seine Protagonisten tragen Tintenfische wie einen Hut auf dem Kopf und Fische wie einen Bart vor dem Gesicht. Theatralisch, geradezu übernatürlich beleuchtete Häuser und Landschaften, Hunde und Wölfe vor modernen, blitzeblanken Glashaus-Villen und Menschen auf surreal beleuchteten Autobahnbrücken, Spielplätzen und Eisflächen erinnern an Tagtraum-Phantasien, könnten aber auch Wegweiser in die Zukunft sein. Langers Werke zeigen "denkbare Wirklichkeiten" (Katalogtitel), mögliche Realitäten einer uns umgebenden, aus allen Fugen geratenen Welt.
Der Ausstellungstitel "Shining" bezieht sich auf das magische Strahlen und Leuchten der präsentierten Szenerien, die oft mit grellen Acryl- und Öl-Farben auf die Leinwand gebracht wurden und teils an die Aufnahmen von Wärmebildkameras erinnern. Wahrscheinlich haben viele beim Lesen des Titels auch Szenen aus dem Horrorfilm "Shining" von 1980 mit Jack Nicholson in der Hauptrolle vor Augen. Stanley Kubrick zeigt darin, wie eine Familie langsam dem Wahnsinn verfällt. Hinter der vermeintlichen Schönheit von Langers Gemälden ist das Unheimliche, Absurde und Gefährliche zu spüren. Inspirationen dazu holt sich der Künstler auf Reisen, in Zeitschriften, im Internet, Fernsehen, auf Konzerten und aus Büchern.
Oft passen die einzelnen Elemente der gemalten Szenen nicht zusammen: Wer macht schon wirklich ein Lagerfeuer, wenn er in einem kleinen Holzboot sitzt? Sportliche Eisläufer drehen ihre Runden offenbar zwischen den Baracken eines indischen Slums. Ein Karussell dreht sich als blasses Skelett im bombardierten Beirut, offenbart aber als Spiegelung im Wasser all seine potentielle Strahlkraft und Freude.
Hardy Langers Gemälde sind voller Einzelgänger – im Kampf mit den Naturgewalten, der Gesellschaft oder mit sich selbst. Wenn mehrere Menschen auf seinen Bilderbühnen auftauchen, scheinen diese miteinander trotzdem nicht viel teilen zu wollen bzw. zu können. Trotzdem verströmen seine Werke eine positive Stimmung, eine generelle Zuversicht darauf, dass wir die skurrilen Situationen ändern können, wenn wir uns zusammen tun und das wirklich wollen.