Lieben & (nicht) lieben lassen
- Location:
- Theaterhaus, Siemensstr. 11, 70469 Stuttgart
Was machen die Kriminalhauptkommissarin & der Spurensicherer der ZDF-Krimiserie SOKO Stuttgart, wenn sie keine Morde aufklären?
Die Schauspielerin Astrid Fünderich & ihr Kollege Mike Zaka Sommerfeldt haben sich einen berühmten Toten vorgenommen: Erich Kästner - obwohl schon 50 Jahre unter der Erde, immer noch erstaunlich lebendig!
Worauf wir uns oft keinen Reim machen können - Herr Kästner kann es.
Versprochen! Wie er es sagt, so haben wir es noch nicht gehört. Aber sicher schon oft gefühlt. Manches öfter als uns lieb war. Und manches lieber öfter.
Herzklopfen, Schmetterlinge im Bauch oder Ziehen im Unterleib - Dr. Kästner hat für alle Wehwehchen etwas in seiner Hausapotheke. Rezeptfrei!
Erleben Sie den Mann mit Hut (der dieses Jahr 125 Jahre lebendig gewesen wäre, wenn er nicht vor 50 Jahren gestorben wäre), leichte & schwere Mädchen, enttäuschte Frauen & aufgeregte Jünglinge, junge Liebes- & alte Ehepaare - präsentiert von Astrid Fünderich & Mike Zaka Sommerfeldt, die für diesen Abend aus ihren Rollen bei der SOKO Stuttgart schlüpfen & sich erstmals gemeinsam auf eine Bühne stellen.
Sind Sie gespannt? - Wir auch!
Was Mann & Frau zusammen- & wieder auseinander treibt, sowie was sie in der Zeit dazwischen miteinander treiben - davon wird schon seit Beginn der Menschheit gesungen oder erzählt.
Kästners tut dies auf seine Weise und es wird so manchen erstaunen, wie frisch & modern sein Zugang zu diesen Themen damals war & heute noch ist.
Inhaltlich spannt sich der Bogen vom romantischen Verliebtsein bis zum Erkalten einer "sachlichen Romanze“, vom Geliebt-werden bis zum Nicht-lieben-können, vom lustvollen Genuss bis zum Verkauf des (weiblichen) Körpers.
Sowohl erklärten Kästner-Freunden, als auch Menschen, die ihn bisher nur aus der Ferne & vielleicht hauptsächlich als Kinderbuchautor gesehen haben, gibt der Abend Gelegenheit, andere Seiten dieses vielseitigen Autoren & Menschen zu entdecken.
Auch Biografisches wird dabei anklingen: Wenn "ein Mann Auskunft gibt, findet sich - zwischen unzerstrbarer Mutter-Liebe & fragiler Dreierbeziehung - allerhand Interessantes & Widersprüchliches…
„Erich Kästner ist ein wehmütiger Satiriker und augenzwinkernder Skeptiker…
Er, der Autor düsterer und bitterer Gedichte, war in Wirklichkeit Deutschlands hoffnungsvollster Pessimist und der deutschen Literatur positivster Negationsrat. Er wurde schnell berühmt und nie ganz anerkannt. Ob in Versen oder in Prosa – er drückte sich immer einfach und leicht aus. Also befürchtete man, er sei einfältig und ungewichtig. Was er zu sagen hatte, war immer ganz klar. Also vermisste man die Tiefe. Er war witzig, also nahm man ihn nicht ganz ernst. Er hatte Anmut und Charme. Also hielt man ihn für etwas unseris. Er war sehr erfolgreich, ja er wurde – wie seine Zeitgenossen Tucholsky und Ringelnatz, Fallada und Zuckmayer – ein typischer Volksschriftsteller. Also misstraute man ihm …“ (Marcel Reich-Ranicki)v