zu lieben

“Ich hatte mir immer eine Familie gewünscht. Irgendwann dachte ich, dieser Wunsch erfüllt sich nicht mehr. Da kam ein Anruf, und ich wusste, es wird einen neuen Menschen in meinem Leben geben.” Ulrike Draesner

Mit einem Flug nach Sri Lanka, wo ein Kind auf seine zukünftigen Eltern wartet, beginnt die Reise ins Ungewisse, eine Reise, die von Ängsten, Missverständnissen und Identitäten zwischen Kontinenten erzählt, von Hürden, Nähe, Fremdheit und Zärtlichkeit. “zu lieben”, so der Titel des neuen Buches von Ulrike Draesner, ist die “Geschichte vom Ernstnehmen eines Kindes. Die Geschichte einer Mutter, deren Mutterschaft immer gefährdet ist. Unsere Geschichte”, so Draesner. Wie wird man eine Familie? Was bedeutet Elternschaft in einer Gesellschaft, in der immer mehr Kinder in ungewohnten Familienkonstellationen aufwachsen? Über Frauen- und Mutterrollen, Mutterschaft nichtweißer Kinder und Care-Arbeit kommt sie ins Gespräch mit Elisabeth R. Hager, Schriftstellerin und Klangkünstlerin. Hager ist Teil des Kollektivs “Writing with CARE/RAGE” und hat den Kollektivroman “Wir kommen” mitherausgegeben, für den sich 18 Autor:innen mit weiblichem Begehren, Sex und Alter anonym und schreibend ausgetauscht haben. Ulrike Draesner, seit 2018 Professorin am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, ist im Literaturhaus Stuttgart regelmäßiger Bühnengast: Mit John von Düffel diskutiert sie seit Jahren über Klassiker der Literaturgeschichte; 2023 entwickelte das Literaturhaus eine Ausstellung unter dem Titel “Zur Sprache bringen – vom Missbrauch weiblicher Körper zu Zwecken des Krieges”, angelehnt an Draesners Roman Die Verwandelten.