Masterplan: Alles testen im Westen. Mit Künstlerhaus, Theater Merlin oder Theater der Altstadt bringt der Bezirk nicht nur kulturell ein abwechslungsreiches Programm an den Mann, die Frau, das Kind. Zwischen Keramikatelier, Radcafé und Dunkelrestaurant sucht sich einfach jede:r aus, wonach es ihm und ihr gelüstet. Abtauchen, eintauchen!
Radsimpeln im „Fietsen Radcafé“.
„Fietsen“ ist holländisch und heißt „Radfahren“. Das passt: Als erstes Radcafé im Kessel hat sich das „Fietsen“ in Windeseile zum Lieblingsort für Gleichgesinnte und Fahrradverrückte gemausert. In den hellen Räumen tauscht sich die Community beim Schrauberkurs oder Stammtisch mit den Profiradsportler:innen aus. Unmöglich, im „Fietsen“ nicht den einen oder anderen Geheimtipp für eine neue Route oder einen Trail in der Region aufzuschnappen. Das Essen gibt es bei Bedarf in Holzkisten „to stay“ oder „to go“: So können Frischluftfans entscheiden, ob sie ihre „Vesperkisten“ im Café, im gegenüberliegenden Park oder doch zuhause plündern wollen. Am Wochenende wird das „Frühstückskistle“ mit Bircher-Müsli und Sauerteig-Brioche aus der „Brotique“ angeboten. Das Café verführt auch Nicht-Sportler:innen mit hausgemachten Blechkuchen nach Omas Art, Energy Balls oder frischen Sonntags-Croissants. Nichts wie hin“fietsen“!
Schlemmen im Dunkeln, lachen in der „Rosenau“.
Vorne werden kulinarische, hinten kulturelle Leckereien serviert – auf der vielleicht hübschesten Kleinkunstbühne der Stadt. Wenige Schritte vom Feuersee entfernt, existiert die „Rosenau“ bereits seit über 120 Jahren. Die Schwerpunkte der Kulturstätte liegen vor allem auf Kabarett, Comedy, Lesungen und Poetry Slams. Die Open-Stage-Abende sind dafür bekannt, vielversprechenden Künstlern und Künstlerinnen eine Bühne zu geben. Hier hatten Hazel Brugger oder Eckhardt von Hirschhausen ihre ersten Auftritte. Als ungewöhnliches Erlebnis erweisen sich die Abende in der „aus:sicht“. Im Dunkelrestaurant gibt es für alle nichts zu sehen, dafür umso mehr zu schmecken, riechen und hören. Hier arbeiten vorwiegend blinde und sehbehinderte Menschen, die ihre Gäste durch den Abend begleiten. Munkeln im Dunkeln? Unbedingt: Für alle Sehenden verspricht der Abend eine beträchtliche Erweiterung des eigenen Blickwinkels.
Go West im „Theater der Altstadt“.
In einer Holzbaracke im Leonhardsviertel fing alles an: Das „Theater der Altstadt“ ist seit 1958 eines der ältesten Privattheater in Baden-Württemberg. Doch der Name trügt. Längst befindet sich seine Bühne nicht mehr in der Altstadt, sondern nach zwei Umzügen seit 1993 mitten im Stuttgarter Westen. Übersehen kannst du seinen Eingang, dem Feuersee gegenüber, nicht: Eine übergroße Gipsbüste des Philosophen Arthur Schopenhauer ziert das Vordach des Theaters. Der Spielplan glänzt mit Klassikern und Komödien, Mundartstücken und Musicals, aber auch Produktionen kritischer und zeitgenössischer Bühnenwerke. Liederabende und Lesungen finden ebenfalls häufig statt.
Kulturcocktail trinken à la „Merlin“.
Improtheater, Lesungen, Avantgarde-Pop-Konzert: Im „Merlin“ bekommst du „all you can watch“ für einen herrlich alternativen, wunderbar unseriösen Abend. Kinder gehen dabei nicht leer aus. Oft wird es im Kulturzentrum dabei skurril, immer innovativ. Lass dich von der kleinen Bühne nicht täuschen. Hier haben bereits Jan Böhmermann und Helge Schneider performt. Bei Festivals wie das „Klinke“ oder den „Pop-Freaks“ kannst du musikalische Newcomer und bekannte Gesichter kennenlernen. Auch die „Get Shorties“, Stuttgarts älteste Lesebühne, mischt seit 2001 das „Merlin“ auf.
Keramik bemalen im „Lamooi“.
Tschüss Alltag, hey „Lamooi“. Durch die großen Fenster siehst du es schon: Im charmanten Atelier wirst du von formschöner, italienischer Rohkeramik angezwinkert. Die Schätze warten nur darauf, ausgesucht und bemalt zu werden. Vielfältige Stempel, Vorlagen und andere Hilfsmittel stehen schon parat. Teller oder Tasse? Schüssel oder Vase? Ganz egal, wofür du dich entscheidest: Im „Lamooi“ entstehen Lieblingsstücke. Nach der Kreativphase werden die Unikate professionell glasiert und schließlich im Tausend-Grad-Brennofen fertiggestellt. Wenige Tage später ist alles abholbereit, alltagstauglich und sogar spülmaschinenfest!
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