Wo Bohnen- und Bienenkönig herrschen, die Gassen an alte Berufe erinnern und das Rotlicht auf ein buntes Volk trifft, da sind Bohnen- und Leonhardsviertel nicht weit. Hereinspaziert in die guten (Wein)stuben! Oder in den Jazzclub?
Das Viertel war geprägt von kleinen Häusern. Die hungrige Bevölkerung baute in den Hinterhöfen und entlang der Mauern Gemüse an. Überall spross das Grün – allen voran Bohnenpflanzen, die dem Viertel ihren Namen gaben. Am Dreikönigstag wurde ein Kuchen gebacken, in dem eine Bohne versteckt war. Wer sie fand, wurde als „Bohnenkönig“ durch die Gassen getragen und durfte bei einem Gelage „Hof halten“. Nach Essen und Trinken folgte ein Gesang, der meist in Gebrüll ausartete – das „Bohnenlied“.
Mit den ärmlichen Menschen und gewissen Berufen in der Vorstadt wollte die reiche Bevölkerung möglichst wenig zu tun haben. In der Richtstraße hatte etwa der Scharfrichter sein Zuhause – ganz in der Nähe seines Arbeitsplatzes vor der Stadtmauer. Das beliebte Henkersfest erinnert noch heute an die blutige Vergangenheit des Wilhelmsplatzes.
Im Bohnenviertel haben die Weinstuben Tradition. Sie erinnern an die Besenwirtschaften der Weingärtner, deren Weinberge direkt hinter der Weberstraße begannen. Bis heute wird in diversen Lokalen der Gemütlichkeit, dem Stammtisch und der deftigen, schwäbischen Küche gefrönt. Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei!