Markthalle, © Stuttgart-Marketing GmbH, Sarah Schmid

Außen hui, innen lecker: die Markthalle.

Die schöne Markthalle ist Stuttgarts lichtdurchfluteter Genusstempel: 33 Verkaufsstände bieten hier Köstlichkeiten aus aller Welt an. Bei der Eröffnung 1914 waren es über 400! Nach dem Entwurf von Martin Elsässer fügte sich die Markthalle mit ihren Arkaden, Erkern, volkstümlichen Gemälden und Jugendstildekor in die damalige Umgebung historischer Bauten ein. In ihrem Inneren hingegen galt sie für die Jahrhundertwende als echtes Pionierwerk. So wird die große Halle etwa von offen liegenden Stahlbetonträgern überspannt, über denen sich zwei Glasdächer wölben. Als „wirtschaftlich unrentabel“ erachtet, sollte die Markthalle 1971 zugunsten eines „multifunktionalen Zentrums“ weichen. Mit einer Stimme Mehrheit entschied sich der Gemeinderat für den Erhalt, ein Jahr später wurde das Architekturjuwel unter Denkmalschutz gestellt. Allen Marktgottheiten sei Dank! Apropos: Die römische Göttin Ceres sitzt als blaugrün glasierte Brunnenstatue in einer Rundbogennische am Rande der Halle. Die Schutzpatronin des Ackerbaus ist den Rummel gewohnt. Sie ist ein häufig abgelichtetes Motiv und findet sich in vielen Fotobänden über die Landeshauptstadt wieder. Eichhörnchen, Echsen oder Nixen: Auch die ungewöhnlichen Skulpturen, Reliefs und Fresken an der Fassade sind das Blitzlicht gewöhnt.